Es ist wieder einmal der Winter mit frostigen Temperaturen eingekehrt.
Dies birgt die Gefahr, dass das entnommene Gewebe, das zur histologischen Untersuchung eingesandt wird, möglicherweise auf dem Transportweg gefriert und dadurch die histologische Beurteilung erschwert, bzw. im Extremfall auch komplett unmöglich gemacht werden kann. Dies betrifft insbesondere die Fragestellungen nach Malignomen, allen voran die ohnehin schwierige Differentialdiagnose dysplastischer Naevuszellnaevus vs.malignes Melanom, die durch Frostschäden ggf. irreversibel unmöglich gemacht werden kann.

Zur Vorbeugung empfehlen sich daher folgende Maßnahmen:

  1. Eine kleine Menge hochprozentigen (d.h. ≥90%-igen) Ethanol den Formalinröhrchen zur Senkung des Gefrierpunktes beifügen.
  2. Als Basismaßnahme ist es sehr hilfreich, die Präparate in ausreichend Formalinlösung mehrere Stunden oder gar über Nacht in der Praxis stehen zu lassen, bevor sie au den Postweg gebracht werden. Dies ermöglicht bereits in der Praxis eine weitgehende Fixierung des Materials, und gut formalinfixiertes Gewebe ist weitaus weniger frostanfällig als relativ frisches.
  3. Vermeidung langer Lagerung der Proben in Außen- Postbriefkästen, d.h. nichts mehr nach der letzten Tagesleerung einwerfen.

Im Interesse einer guten und zuverlässigen histologischen Diagnostik auch bei eisigen Wintertemperaturen bitten wir Sie höflich um Beachtung dieser vorgeschlagenen Maßnahmen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Dr. med. Dagmar Wind